Debatte zum Co2-Gesetz: Medienmitteilung, Mo, 08. Juni 2020:

Das CO2 Gesetz geht in die letzte Beratungsrunde. Dabei legt das Parlament unter anderem fest, wie die Gebäudehülle zu nutzen ist, um die Energieeffizienz zu erhöhen. Der Einfluss des Tageslichtes muss besser berücksichtigt werden. Es trägt entscheidend zur guten Energiebilanz bei.

Bei den Beratungen zum Art. 39 Abs. 2 des CO2-Gesetzes soll morgen im Nationalrat zudem gefordert werden, bei der Planung und Sanierung von Gebäuden die möglichen Energieeinsparungen durch Tageslicht bei Heizung und Kühlung sowie bei der Beleuchtung zu berücksichtigen. Es ist wichtig, das Tageslicht als natürliche Energiequelle einzubeziehen. Dies ging bisher im CO2 Gesetz vergessen. Die Schweizer Licht Gesellschaft fordert, dass dies nachgeholt wird.

 

Gebäude in der Schweiz einzig mit Tageslicht heizen? Es funktioniert!

Die aktuellen Gesetzesgrundlagen in den Kantonen, wo meist lediglich ein Verhältnis Fensterfläche zu Bodenfläche von 1:8, 1:10 oder 1:12 vorgesehen ist, sind überholt und veraltet. Anstatt dieser wenig flexiblen Verhältnisse sind vielmehr Kriterien wie die Platzierung der Fenster in der Gebäudehülle und auf dem Dach, deren Lichtdurchlässigkeit (Transmissionsgrad), Materialisierung, Sicht nach Draussen, Blendschutz und aussenliegender Sonnenschutz relevant. Wie das geschehen soll, ist in der Branche längst klar: Die Schrift „Solararchitektur-Häuser mit solarem Direktgewinn“ etwa, publiziert von energieschweiz, zeigt mittels verschiedener Beispiele auf, wie in der Schweiz mit Tageslicht Gebäude geheizt und gleichzeitig vor Überhitzung geschützt werden können.

 

Die „energylight“ Initiative der SLG: Auch bei der Beleuchtung Energie sparen mit Tageslicht

Im Rahmen des Europäischen Lichtkongresses in Davos unterzeichneten am 12. September 2018 zwölf  Verbände und Unternehmen der Lichtbranche zusammen mit EnergieSchweiz eine Vereinbarung zur Reduktion des für die Beleuchtung aufgewendeten Stroms. Dieser macht in der Schweiz immerhin rund 13 Prozent des gesamten elektrischen Energieverbrauchs aus. Nebst intelligent eingesetzter Sensor – Technik soll auch eine bewusstere Tageslichtplanung gefördert werden. Intelligenter Umgang mit Tageslicht hilft, den Stromverbrauch in der Schweiz nachhaltig zu verringern. Ziel von energylight ist es, in der Schweiz jährlich 3.5 TWh einzusparen, was rund CHF 500 Mio an eingesparten Energiekosten entspricht.

 

Die Rolle des Tageslichtes muss von der Politik erkannt werden

Es ist wichtig, dass der Nationalrat in der heutigen Differenzbereinigung zum CO2-Gesetz nochmals darauf verweist, dass künftige Gebäudeplanungen nicht ohne den Einbezug der Tageslicht-Kapazität vorzunehmen sind. Die fachgerechte Tageslichtplanung mit all ihren Aspekten soll die Regel werden – und nicht die Ausnahme bleiben. Die Gesetzgebung muss diesbezüglich besser und konkreter werden. Daniel Tschudy, Geschäftsführer der SLG betont: „Tageslicht ist kostenlos, CO2-neutral, chronobiologisch wirksam, gesund und überall verfügbar.“

Auf kantonaler Ebene findet dies teilweise schon statt: Im  Kanton BL wurde durch Landrat Simon Oberbeck (CVP)  ein Vorstoss mit dem Titel „Energie sparen dank fachgerechter Lichtplanung“ eingereicht, in dem Oberbeck eine Lichtplanung im Sinne des Projekts energylight bei Sanierungen und Neubauten durch den Kanton fordert.

 

Neue Schweizer Tageslichtnorm als praxistaugliches Instrument

Da in der Schweiz keine praxistauglichen Werkzeuge zur Tageslichtplanung vorhanden sind, greifen Schweizer Lichtplaner derzeit immer noch auf die Deutsche DIN 5034 zurück; bislang einzige Grundlage und als Richtlinie auch durch die SLG  (101 und 102; Jahr 1997) aufbereitet.

Mit der neuen Schweizer Norm „SN EN 17037 – Tageslicht in Gebäuden“ bietet sich hier die Chance, das Tageslicht in der Schweiz zu stärken.

 

Weitere Informationen:

Daniel Tschudy, MSC ETHZ, MBA
Geschäftsführer SLG
+41 79 223 51 51
tschudy@slg.ch
www.slg.ch

 

Für Stellungnahmen steht auch Dr. Christian Zeyer, Geschäftsführer swisscleantech, zur Verfügung. Er hat u.a. als Bauherrenvertreter der bauenden Wohngenossenschaft die Siedlung Oberfeld in Ostermundigen begleitet. Diese Siedlung hat ein Konzept zur Tageslichtnutzung umgesetzt.

 

Dr. Christian Zeyer
Geschäftsführer swisscleantech
+41 79 606 21 46
christian.zeyer@swisscleantech.ch
www.swisscleantech.ch

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